Ich wette, du hast Hypertrophie schon das ein oder andere Mal gehört. Es ist einer der Begriffe, der in der Fitnessszene sehr gerne genutzt wird, den aber – sind wir mal ehrlich – häufig kaum jemand wirklich versteht. Wie früher in der Schule. Mal ehrlich, als ob irgendjemand von uns verstanden hat was ‘kafkaesk’ oder ähnliches bedeutet.
Naja, zurück zum Thema. Was die meisten wissen: Hypertrophie hat irgendetwas mit Muskelaufbau zu tun.
Na dann lass uns doch direkt da einsteigen!

Hypertrophie hat tatsächlich etwas mit dem Muskelwachstum zu tun. In Zusammenhang mit Muskeln bedeutet Hypertrophie nämlich die Vergrößerung der Zellen in Anpassung an erhöhte Belastung. Das bedeutet also die Anzahl deiner Muskelzellen bleibt gleich, sie werden aber dicker um die Gewichte, mit denen du sie jedes Training quälst, besser stemmen zu können. Kurz: Hypertrophie muss passieren, damit das Volumen deiner Muskeln sich vergrößert.
Erhöht sich auch die Anzahl der Zellen, spricht man von einer Hyperplasie. Das ist aber in diesem Fall nicht ganz so relevant.

Zurück zum eigentlichen Thema: du hast doch bestimmt schon einmal den Mythos gehört, dass Bodybuilder anders trainieren um ihre Muskeln massiger aussehen zu lassen, sie dafür aber für ihre sehr muskulöse Optik verhältnismäßig wenig Kraft haben. Früher dachte man, dass es daran liegt, dass es zwei verschiedene Arten von Hypertrophie gibt: myofibrilläre Hypertrophie und sarkoplasmatische Hypertrophie. Keine Sorge, die Begriffe kannst du gleich wieder vergessen. Schau nur kurz das Bild unten an um die Bedeutung zu verstehen.

Zu kurzen Orientierung: ein Muskel besteht aus verschiedenen Muskelfaserbündeln und diese bestehen aus einzelnen Muskelfasern, welche wiederum aus Myofibrillen bestehen, wie wir unten sehen. Es gibt noch kleinere Bausteine des Muskels. Diese brauchen wir aber im Rahmen des allgemeinen Verständnisses an dieser Stelle nicht.

Man sieht also, dass bei der sarkoplasmatischen Hypertrophie das Volumen der Muskelfaser durch zusätzliche Zellflüssigkeit bedingt ist. Bei der myofibrillären wurden tatsächlich neue Myofibrillen aktiviert und so das Volumen des Muskels vergrößert. Man würde also meinen, dass nach dem Mythos des kraftlosen Bodybuilders dieser ausschließlich auf die sarkoplasmatische Hypertrophie baut, oder?

Dieser Mythos konnte allerdings entkräftet werden. Wenn eine Muskelfaser zusätzliche Belastung erfährt, werden unabdingbar neue Myofibrillen bereitgestellt, um diese Belastung in Zukunft besser meistern zu können. Zusätzliche ‘Kraft’ im Muskel bedeutet jedoch auch bedarf nach zusätzlicher Energiesynthese. Diese findet in den Mitochondrien im Sarkoplasma statt. Wenn die Anzahl der Mitochondrien im Plasma ansteigt, muss aber auch mehr Flüssigkeit zur Verfügung gestellt werden um das Gleichgewicht und den Druck in der Zelle konstant zu halten (das ist an dieser Stelle stark vereinfacht. Wenn du möchtest, kannst du dich für tieferes Verständnis gerne in Osmose bei semipermeablen Membranen einlesen).

Zusammengefasst:

Mehr Myofibrillen resultieren auch in einer größeren Menge Sarkoplasma – die beiden Arten der Hypertrophie gehen also Hand in Hand und es ist nicht zu empfehlen zu versuchen besonders mit Ziel auf die eine oder andere Art der Hypertrophie zu trainieren.

Wie du dein Training und vor allem deine Regenerationsphasen gestalten musst um maximale Hypertrophie zu erlangen kannst du in einem kommenden Beitrag lesen.

Und wieso Bodybuilder in einigen Fällen weniger stark sind als man aus ihrer Optik schließen würde – das klären wir auch noch 🙂

 

Wir freuen uns auf Eure Fragen und Kommis! Immer her damit 😀

Bis zum nächsten mal!

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